Mischfutterbranche spürt Folgen der Vogelgrippe
(24.04.2006) Obwohl die Vogelgrippe die Nutztiergeflügelbestände in Deutschland noch nicht erreicht hat, spürt auch die Mischfutterbranche die ersten Auswirkungen.
Der Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung, Ulrich Niemann, sprach in Bonn von Umsatzrückgängen bei Mastgeflügelfutter. Grund sei die - völlig unbegründete - Kaufzurückhaltung der Verbraucher bei Geflügelfleisch. Da die Kühlhäuser gut gefüllt seien, sähen sich mehr und mehr Mäster gezwungen, derzeit mit der Neuaufstallung von Tieren zu warten.
Niemann warnte in diesem Zusammenhang vor übertriebener Panikmache und forderte Fachleute, Politik und Medien gleichermaßen auf, sachorientiert über die wirklichen Risiken einer Übertragung der Krankheit auf den Menschen aufzuklären.
Selbst wenn die Krankheit bei Nutzgeflügel ausbrechen sollte, sei man in der Branche gewappnet, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, die ein Ausbrei-ten der Seuche auf andere Nutzgeflügelbestände verhindere. Hier kämen allen Beteiligten die Erfahrungen des letzten Vogelgrippeausbruchs in den Niederlanden im Jahr 2003 zu Gute.
Hinsichtlich der Übertragungsgefahr auf den Menschen wies Niemann auf zahlreiche Aussagen von Wissenschaftlern hin, die das Risiko für gering hielten. "Ich jedenfalls esse weiterhin sorglos Geflügelfleisch, nicht zuletzt auch, weil ich weiß, dass das Virus beim Kochen zuverlässig abgetötet wird", sagte Niemann.