Forscher haben zum ersten Mal Angst bei einem wirbellosen Tier beobachtet
Forscher des CNRS und der Universität Bordeaux haben bei einem Flusskrebs ängstliches Verhalten ausgelöst und beobachtet. Die Ergebnisse zeigten, dass die mit der Angst verbundenen neuronalen Mechanismen die Evolution überdauert haben.
Die Analyse dieses Verhaltens an einem einfachen Tiermodell eröffnet neue Perspektiven für die Untersuchung der neuronalen Grundlagen dieser Emotion.
Bislang wurde die nicht-pathologische Angst nur beim Menschen und einigen Wirbeltieren untersucht, jedoch nie bei einem wirbellosen Tier.
Zu diesem Zweck setzten die Forscher des Instituts für kognitive und integrative Neurowissenschaften von Aquitanien (CNRS/Universität Bordeaux) und des Instituts für neurodegenerative Erkrankungen (CNRS/Universität Bordeaux) die Flusskrebse über 30 Minuten immer wieder einem elektrischen Feld aus.
Anschließend setzten sie die Flusskrebse in ein Wasserlabyrinth in Form eines Kreuzes (zwei Arme waren beleuchtet, die beiden anderen dunkel) und analysierten dann das Erkundungsverhalten. Normalerweise meiden Flusskrebse Helligkeit und bewegen sich tendenziell eher im Dunklen.
Die in Angst versetzten Tiere hielten sich vorwiegend im dunklen Teil des Labyrinths auf, während die Kontrolltiere das gesamte Labyrinth erkundeten. Dieses Verhalten ist eine adaptive Reaktion auf den erlebten Stress: Das Tier versucht, das Risiko einer Begegnung mit einem Angreifer zu minimieren.
Der Angstzustand der Flusskrebse geht mit einer Erhöhung der Serotonin-Konzentration im Gehirn einher. Dieser Neurotransmitter ist an zahlreichen physiologischen Regulationsprozessen beteiligt und wird u. a. auch in Stresssituationen freigesetzt.
Er reguliert beispielsweise den Anstieg des Glukosespiegels im Blut. Die Forscher konnten ebenfalls nachweisen, dass durch die Verabreichung eines beim Menschen häufig angewandten Anxiolytikums (Benzodiazepin) das Vermeidungsverhalten der Flusskrebse behoben wurde.
Diese Ergebnisse machen Flusskrebse für Stress- und Angstforscher zu einem einzigartigen Tiermodell. Dank des einfachen Nervensystems eignen sich diese Tiere sehr gut zur Erforschung der neuronalen Mechanismen, die in Stresssituationen ausgelöst werden und zur Untersuchung der Rolle der Neurotransmitter wie Serotonin und GABA.
In einem nächsten Schritt will das Forscherteam den Angstzustand der Flusskrebse bei sozialem Stress untersuchen und die neuronalen Veränderungen analysieren, die auftreten, wenn sich die Angst über mehrere Tage erstreckt.
Weitere Meldungen
Neuigkeiten aus der Wissenschaft
Neue Verordnung zu MKS: Importverbot für tierische Produkte aus Ungarn gezielt angepasst
Importverbot gilt ab 14. April 2025 nur mehr für Regionen mit Schutz- oder Sperrzonen - Maßnahmen zum Schutz der Tiergesundheit bleiben aufrecht
Hardenberg Institute vermittelt Veterinär-Studienplätze
Das Hardenberg Institute vermittelt Studieninteressierte aus Österreich und Deutschland an akkreditierte Veterinär-Fakultäten im EU-Ausland
Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet
Im Tiergarten Schönbrunn wurde am 11. April 2025 das neue Artenschutzhaus eröffnet
ÖTT-Tagung 2025: 20 Jahre Tierschutzgesetz – wo stehen wir?
Die 15. Tagung der Plattform Österreichische Tierärztinnen und Tierärzte für Tierschutz (ÖTT) findet am 8. Mai 2025 online statt.
Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche: Grenzübergänge vorübergehend geschlossen
Erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen für Betriebe, Importstopp für pflanzliche Futtermittel aus betroffenen Regionen, Abstimmung zwischen Behörden läuft gut
KATZENMEDIZIN #23
Die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins für Tierärzt:innen, KATZENMEDIZIN #23, ist soeben erscheinen
Vetmeduni Vienna verschiebt den Tag der offenen Tür
Als Vorsichtsmaßnahme wegen der in der Slowakei und in Ungarn ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche (MKS) wird der Tag der offenen Tür in den September 2025 verschoben
Tierärztekammer fordert dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (MKS)
MKS-Ausbrüche in der Slowakei und Ungarn weiterhin nicht unter Kontrolle
Fünf Erfolge der Präparator*innen für das NHM Wien
Im Februar 2025 fand zum 14. Mal die "European Taxidermy Championships", die Europameisterschaft der Präparator*innen, in Salzburg statt
Teile diesen Bericht auf:
Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Laser Therapy in Veterinary Medicine: Photobiomodulation
(9. Mai. 2025) A comprehensive, up-to-date reference to the clinical applications…Manual of Clinical Procedures in Pet…
(1. Mai. 2025) Easy-to-follow step-by-step techniques for common clinical procedures in…Esel- und Maultierkrankheiten
(22. Apr. 2025) Erstes deutsches Fachbuch zum Thema Esel- und Maultierkrankheiten…Das stille Sterben der Natur
(17. Apr. 2025) Wie wir die Artenvielfalt und uns selbst retten…Es war einmal das Huhn
(9. Apr. 2025) Eine Forschungsreise durch die bewegte Geschichte von Mensch…Das Pferd und sein Wert –…
(1. Apr. 2025) Das Buch Das Pferd und sein Wert richtet…Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
(31. Mär. 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…EVECC-Kongress 2025
(1. Mär. 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb. 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb. 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan. 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt. 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien
