EuroBirdwatch 2013: Höhepunkt des sichtbaren Vogelzuges

(05.10.2013) Mehr als 200 Millionen Zugvögel verlassen derzeit ihre Brutgebiete in Deutschland, um in Südeuropa oder Afrika zu überwintern. In langen Ketten ziehen Kranichtrupps über das Land, dichte Starenschwärme sind zu sehen oder auch seltene Gäste, wie der ostsibirische Gelbbrauenlaubsänger.

Zum Höhepunkt des sichtbaren Vogelzuges, am 5. und 6. Oktober, laden der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) im Rahmen des europäischen Birdwatch-Aktionswochenendes bundesweit zu zahlreichen fachkundig geleiteten Exkursionen ein.

Die Vogelkundler des NABU geben dann zahlreiche Tipps, wie rastende Zugvogeltrupps am besten entdeckt oder ziehende Vögel in einem Schwarm identifiziert werden können.

Fast 90 Termine zur Zugvogelbeobachtung bieten NABU-Gruppen in ganz Deutschland am ersten Oktoberwochenende an. Dabei können Teilnehmer unter anderem Zugvögel am Meer und im Moor beobachten oder eine Kanutour zu den Schlafplätzen der Kraniche unternehmen.

Mit der Aktion will der NABU in erster Linie die Faszination des Vogelzugs vermitteln. Gleichzeitig sammeln die Exkursionsleiter aber auch die Daten zu den auf den bundesweiten Veranstaltungen beobachteten Arten.

So können die Beobachtungen mit denen aus den anderen Ländern Europas verglichen werden, in denen zeitgleich Birdwatch-Aktionen von Naturschutzverbänden stattfinden, die wie der NABU zum Netzwerk von BirdLife International gehören.

Im vergangenen Jahr wurden allein in Deutschland 234 Vogelarten beobachtet  –  ein Rekord in bisher 20 Jahren Birdwatch-Geschichte. 

„Beim Birdwatch geht es jedoch nicht darum, als Beobachter Höchstleistungen zu vollbringen, oder darum, welche Vogelart am Ende am häufigsten gemeldet wird“, sagt NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. „Im Vordergrund stehen die Freude an der Naturbeobachtung, das Staunen über die Vielfalt unserer Zugvögel und das Kennenlernen der verschiedenen Arten und Lebensräume.“

Der Beobachtungszeitraum umfasst ein Wochenende, damit möglichst viele Menschen teilnehmen und sich an einem dieser Tage dem faszinierenden Hobby der Vogelbeobachtung widmen können.



Weitere Meldungen

Wachteln (Coturnix coturnix); Bildquelle: shutterstock.com/ShayneKayePhoto

Mast vor Vogelwanderungen verändert die Immunität von Zugvögeln

Während ihren Wanderungen sind Zugvögel zahlreichen Krankheitserregern ausgesetzt. Ein funktionierendes Immunsystem ist deshalb bei ihren Flügen in neue Umgebungen von entscheidender Bedeutung
Weiterlesen

Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

Which radio waves disrupt the magnetic sense in migratory birds?

Many songbirds use the earth's magnetic field as a guide during their migrations, but radiowaves interfere with this ability. A new study published in the journal PNAS has found an upper bound for the frequency that disrupts the magnetic compass
Weiterlesen

Trauerschnäpper; Bildquelle: Hans Glader

Große, alte Mischwälder können den Rückgang des Trauerschnäppers stoppen

Viele Zugvogelarten, die südlich der Sahara überwintern, zeigen seit Ende der 1990er Jahre einen europaweiten Rückgang ihrer Bestände. Eine Art, die davon besonders betroffen ist, ist der Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca)
Weiterlesen

Vetmeduni Vienna

Vögel: Zugunruhe durch Hormonrausch

Die weiten saisonalen Reisen von Zugvögeln sind ein bekanntes Phänomen. Doch welche hormonellen Vorgänge stecken dahinter? 
Weiterlesen

Universität Oxford

Aus Afrika kommende Teichrohrsänger nutzen das Magnetfeld der Erde, um ihre Nester zu finden

Die von mehr als 17.500 Vögeln gesammelten Daten haben gezeigt, dass Zugvögel wie der Teichrohrsänger anhand einer einzigen geomagnetischen Koordinate aus Tausenden von Kilometern Entfernung zu einem lokalen Nistplatz zurückkehren können
Weiterlesen

Schwarm Sanderlinge (Calidris alba); Bildquelle: Pablo F. Petracci

Je weiter Zugvögel fliegen, desto heller ist im Schnitt ihr Gefieder

Dies ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Seewiesen und Kollegen
Weiterlesen

Auch Stechpalmen (Ilex aquifolium) tragen Früchte, wenn Singdrosseln (Turdus philomelos) in Europa nordwärts fliegen und werden daher potenziell von ihnen in diese Richtung ausgebreitet; Bildquelle: David Chapman

Zugvögel helfen nur bestimmten Pflanzenarten in den Norden abzuwandern

Mit Hilfe von Zugvögeln in den Norden umziehen, wenn es im Süden durch den Klimawandel zu warm wird – eigentlich eine tolle Idee für wenig mobile Pflanzen
Weiterlesen

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Brachvögel sind immer pünktlich

Ein Team vom Forschungs- und Technologiezentrum Westküste (FTZ) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat in einer neuen Studie mit Hightechgeräten die Zugwege und das Zugverhalten von Brachvögeln aus dem deutschen Wattenmeer entschlüsselt
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen