Bitte nicht retten!
Jedes Jahr im Frühling finden aufmerksame Spaziergänger und Naturfreunde vermeintlich elternlose Jungvögel und bringen diese in die Klinik für Zier- und Wildvögel der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.
Die Aufnahme in die menschliche Obhut ist für die Jungvögel jedoch in vielen Fällen keine Hilfe, im Gegenteil. Überlebensfähig werden die Jungen in der Regel nur durch das gemeinsame Aufwachsen in der Natur. Fehlprägungen, Wachstumsstörungen und Befiederungsprobleme verursacht durch eine künstliche Aufzucht enden im Spätherbst oder Winter fast immer mit dem Tod.
Der Anteil dieser natürlichen Selektion schwächlicher Individuen kann bei vielen Vogelarten über 70 % der gesamten Population betragen. Die in menschlicher Pflege aufgezogenen Vögelküken haben wegen der Konkurrenz der in der Wildbahn aufgewachsenen und trainierten Artgenossen kaum eine Überlebenschance.