VET-MAGAZIN logo
Wie Haie das Ende der Dinosaurier überstanden
NHM Wien, Iris Feichtinger
Wie Haie das Ende der Dinosaurier…
Wie Licht den Takt angibt oder Vögeln den Weg weist
Dr. Po-Hsun Wang
Wie Licht den Takt angibt oder…
Neue Hoffnung im Kampf gegen Superbakterien: Vielversprechender Antibiotikumkandidat entdeckt
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN
Insects Plus Kongress 2025 - Alternative Proteinquellen im Fokus
DIL
Insects Plus Kongress 2025 - Alternative…
Nervenfasern für Sprache beim Schimpansen entdeckt
MPI CBS
Wie Fledermausjungtiere das Singen lernen
Karin Schneeberger alias Felineora via Wikimedia Commons
Wie Fledermausjungtiere das Singen lernen
Fossile Eidechsen und Schlangen verraten Neues über das Klima im Eozän
Gunther Köhler
Erstmals Genschere bei Spinnen eingesetzt
Google Streetview
Erstmals Genschere bei Spinnen eingesetzt
Dr. Ralf Herwig
K. Ullrich / Max-Planck-Institut für molekulare Genetik
Allgemein

Ralf Herwig für Alternativmethode zu Tierversuchen ausgezeichnet

Ralf Herwig, Projektgruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin, hat den 31. Forschungspreis zur Förderung methodischer Arbeiten mit dem Ziel der Einschränkung und des Ersatzes von Tierversuchen erhalten.

. . .

Die vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verliehene Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. Sie wurde am 13. Dezember 2012 durch Frau Bundesministerin Ilse Aigner überreicht.

Gemäß der REACH-Verordnung der Europäischen Union für die Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien müssen alle chemischen Stoffe, die europaweit in Mengen von mehr als 1000 Kilogramm pro Jahr verkauft werden, zuvor auf ihr Gefährdungspotential für Menschen untersucht werden. Nach offiziellen Angaben der EU betrifft das knapp 30.000 Chemikalien.

Im Rahmen der Begutachtung wird unter anderem geprüft, ob chemische Substanzen, die beispielsweise in Nahrungsmitteln oder Werkstoffen verwendet werden, Krebs verursachen können. Die Prüfung erfolgt bislang durch einen zwei Jahre dauernden Belastungstext an lebenden Ratten oder Mäusen.

Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Firma Cellartis aus Göteburg haben Herwig und seine Mitarbeiter aus der Abteilung Analyse des Vertebratengenoms (Hans Lehrach) eine Methode entwickelt, bei der kommerziell erhältliche, Leberzell-ähnliche, ausdifferenzierte menschliche humane Stammzellen eingesetzt werden.

Anstelle von Versuchstieren wurden die Zellen mit den zu testenden chemischen Substanzen aus drei verschiedenen Toxizitätsklassen (genotoxische Karzinogene, nicht-genotoxische Karzinogene, nicht karzinogene Substanzen) konfrontiert. Anschließend untersuchten die Forscher, welche Auswirkungen die verschiedenen Chemikalien auf die Aktivität der Gene (Genexpression) der Testzellen hatten.

Durch einen neuartigen Ansatz bei der Auswertung der gemessenen Genaktivitätsveränderungen gelang es ihnen, die untersuchten Toxizitätsklassen vollständig voneinander abzugrenzen und daher insbesondere Stoffe, die das Erbgut nicht direkt verändern (nicht-genotoxische Karzinogene) wesentlich besser vorherzusagen, als es bisher der Fall war.

Für die Überprüfung der Toxizität von Stoffen in Zellkultursystemen wurden bislang die Expressionsmuster verschiedener Gene miteinander verglichen und auf statistischem Weg ein sogenannter Klassifikator für jede Toxizitätsklasse entwickelt. Die Vielfalt der molekularbiologischen Informationsübermittlung wird jedoch bei diesem Ansatz nicht berücksichtigt. Unter anderem werden zum Beispiel bekannte Interaktionen zwischen den Genen ignoriert.

Zahlreiche Substanzen können aber über verschiedene zelluläre Mechanismen Krebs erzeugen, ohne das Erbgut direkt zu schädigen (nicht-genotoxische Karzinogene). Mit den bisher verwendeten Methoden konnten sie daher nur schlecht erfasst werden.

„Über den von uns entwickelten Ansatz ist es möglich, Transkriptominformationen, also die uns vorliegenden Informationen über die RNA-Moleküle, die als Reaktion auf die zu testende Substanz von der Zelle gebildet wurden, den bekannten biochemischen Signalwegen zuzuordnen“, beschreibt Herwig die neue Methode.

„Mit solch einem mechanistischen Ansatz können wir auch die zellulären Reaktionen, die nicht direkt Folge der Veränderung des Erbgutes sind, mit in die Auswertung einbeziehen.“

Die neue Methode erlaubt es den Wissenschaftlern, die Wirkung der untersuchten Substanzen wesentlich besser vorherzusagen als bisher. Die Forscher hoffen, dadurch die Testung von krebserregenden Substanzen in Zellkultursystemen so weit verbessern zu können, dass mittelfristig auf die Durchführung von Tierversuchen in diesem Bereich verzichtet werden kann.

Die Entwicklung der neuartigen Methode zur Testung karzinogener Substanzen erfolgte im Rahmen des EU FP6 Verbundprojektes carcinoGENOMICS und wurde mit Mitteln der Europäischen Union gefördert.

. . .

Weitere Meldungen

Neuigkeiten aus der Wissenschaft

Rinderstall
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN

Neue Verordnung zu MKS: Importverbot für tierische Produkte aus Ungarn gezielt angepasst

Importverbot gilt ab 14. April 2025 nur mehr für Regionen mit Schutz- oder Sperrzonen - Maßnahmen zum Schutz der Tiergesundheit bleiben aufrecht

Schloss Jelgava - Lettische Universität für Biowissenschaften und Technologie
Pudelek (Marcin Szala) via Wikimedia Commons

Hardenberg Institute vermittelt Veterinär-Studienplätze

Das Hardenberg Institute vermittelt Studieninteressierte aus Österreich und Deutschland an akkreditierte Veterinär-Fakultäten im EU-Ausland

Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet
Daniel Zupanc

Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet

Im Tiergarten Schönbrunn wurde am 11. April 2025 das neue Artenschutzhaus eröffnet

Vetmeduni Vienna
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN

ÖTT-Tagung 2025: 20 Jahre Tierschutzgesetz – wo stehen wir?

Die 15. Tagung der Plattform Österreichische Tierärztinnen und Tierärzte für Tierschutz (ÖTT) findet am 8. Mai 2025 online statt.

Grenzübergang Loipersbach – Ágfalva
Steindy via Wikimedia Commons

Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche: Grenzübergänge vorübergehend geschlossen

Erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen für Betriebe, Importstopp für pflanzliche Futtermittel aus betroffenen Regionen, Abstimmung zwischen Behörden läuft gut

KATZENMEDIZIN #23
just4vets

KATZENMEDIZIN #23

Die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins für Tierärzt:innen, KATZENMEDIZIN #23, ist soeben erscheinen

Vetmeduni Vienna
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN

Vetmeduni Vienna verschiebt den Tag der offenen Tür

Als Vorsichtsmaßnahme wegen der in der Slowakei und in Ungarn ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche (MKS) wird der Tag der offenen Tür in den September 2025 verschoben

Österreichische Tierärztekammer

Tierärztekammer fordert dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (MKS)

MKS-Ausbrüche in der Slowakei und Ungarn weiterhin nicht unter Kontrolle

Präparat von Melina Haring: Kragenechse (Chlamydosaurus kingii), Präparat/Professional, Gewinn: 2. Rang (rote Schleife)
NHM Wien, Wilhelm Bauer

Fünf Erfolge der Präparator*innen für das NHM Wien

Im Februar 2025 fand zum 14. Mal die "European Taxidermy Championships", die Europameisterschaft der Präparator*innen, in Salzburg statt

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie
Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie
(16. Mai. 2025) Grundlagen, Methoden und Praxis der tiergestützten Interventionen in…
Laser Therapy in Veterinary Medicine: Photobiomodulation
(9. Mai. 2025) A comprehensive, up-to-date reference to the clinical applications…
Manual of Clinical Procedures in Pet…
(1. Mai. 2025) Easy-to-follow step-by-step techniques for common clinical procedures in…
Esel- und Maultierkrankheiten
(22. Apr. 2025) Erstes deutsches Fachbuch zum Thema Esel- und Maultierkrankheiten…
Das stille Sterben der Natur
(17. Apr. 2025) Wie wir die Artenvielfalt und uns selbst retten…
Es war einmal das Huhn
(9. Apr. 2025) Eine Forschungsreise durch die bewegte Geschichte von Mensch…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
SIVEMAP 2025
(31. Mär. 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…
EVECC-Kongress 2025
(1. Mär. 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…
FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb. 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…
Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb. 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan. 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…
Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt. 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
(19. Mär. 2025) Die Tiermedizin kennt keine Grenzen und FECAVA und…
Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße…
(13. Mär. 2025) Der Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN)…
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geht an Studienteam…
(10. Mär. 2025) Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der…
Ausschreibung des Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung
(6. Mär. 2025) Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000…
Raubtiere vs. Bauern: Ceva Wildlife Research…
(3. Mär. 2025) Der Ceva Wildlife Research Fund unterstützt ein Projekt…
MSD und die FVE fördern 34…
(7. Feb. 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…