Wilderei auf Beluga-Störe in Donau nimmt zu
Die illegale und vermeintlich lukrative Jagd auf geschützte Wildtiere scheint im Schatten der Corona-Krise zuzunehmen.
Die Naturschutzorganisation WWF Österreich berichtet von der Rettung zweier riesiger Beluga-Störe, die Wilderer in der Donau bereits am Haken hatten.
Bulgarische und ukrainische Polizeibeamte konnten die etwa 20 Jahre alten, zwei Meter langen sowie über 100 Kilo schweren Fische rechtzeitig befreien und wieder freilassen.
Gegen die Wilderer wurde Strafanzeige erstattet. „Wilderer fühlen sich in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und überlasteten Polizeikräften unbeobachtet. Aber die Behörden sind weiter wachsam und bewahrten zwei der äußerst seltenen Störe vor dem sicheren Tod. Ein Exemplar war sogar laichreif. Ihr Kaviar hätte auf dem Schwarzmarkt mehr als 10.000 Euro eingebracht.
Alleine in diesem Jahr wurden bereits über 100 illegale, mit Haken bestückte Langleinen in Bulgarien aus dem Verkehr gezogen“, erklärt Jutta Jahrl, Störexpertin des WWF Österreich.
Um die Spezies der beiden geretteten Fische ist es schlecht bestellt. Laut der Weltnaturschutzunion IUCN sind Störe die meistbedrohte Artengruppe der Welt. „Störe haben die Dinosaurier überlebt, aber nun bringt menschliches Profitstreben diese uralte Tierart an den Rand des Aussterbens.
Illegale Fischerei ist die größte Gefahr, die durch astronomische Preise im Handel mit Kaviar befeuert wird“, warnt Jahrl. Die Donau ist innerhalb der Europäischen Union der letzte verbliebene Fluss mit sich natürlich fortpflanzenden Störpopulationen. Früher waren sie in vielen europäischen Flüssen heimisch, auch in der österreichischen Donau und ihren Zuflüssen.
Heute sind sieben der acht Störarten in Europa massiv bedroht. Eine Art ist bereits ausgestorben. Die größten Vorkommen gibt es noch an der unteren Donau bis zur Mündung in das Schwarze Meer. Der Fang wildlebender Störe ist dort verboten und wird mit hohen Strafen geahndet. Wilderei ist aber nach wie vor ein massives Problem.
Die Kooperation mit Berufsfischer*innen ist für das Überleben der Donaustöre von entscheidender Bedeutung. In Bulgarien, Rumänien, Serbien und der Ukraine arbeiten „WWF-Störanwälte“ gemeinsam mit Fischer*innen an der Entwicklung von alternativen Einnahmequellen zur Störfischerei.
Gerade die krisenbedingt stark steigende Arbeitslosigkeit macht das zu einer besonderen Herausforderung. Mit Trainingskursen unterstützt der WWF zudem lokale Behörden, um Fischerei-Inspektionen, Grenzpolizei und Zoll mit Fachwissen im Kampf gegen den illegalen Störfang und Kaviarhandel auszustatten.
Konsumentinnen und Konsumenten empfiehlt der WWF, beim Kauf und Import von Störkaviar genau auf die gesetzlichen Bestimmungen zu achten. Pro Person dürfen bis zu 125 Gramm ohne behördliche CITES*-Genehmigung für den eigenen Gebrauch eingeführt werden.
Jede Dose muss jedoch verpflichtend mit einem CITES-Etikett und -Code versehen sein. Gute Alternativen sind MSC-zertifizierte Eier anderer Fischarten wie Lachs oder Seehase.
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