Dental-Röntgen bei der Katze eröffnet neue Therapie bei FORL
67% der Katzen leiden unter röntgenologisch verifizierbaren Zahn-Resorptionsläsionen (FORL).
Das Dentalröntgen eröffnet aber auch eine neue therapeutische Möglichkeit. Nur 12,6 % der FORL klinisch sichtbar
Da sehr viele Zahn-Resorptionsläsionen, die am Zahnzement beginnen, ohne Röntgen übersehen werden, ist gerade bei Katzen vor einer professionellen Zahnbehandlung ein Dentalröntgen zur genauen Diagnose notwendig.
Wie eine Studie zeigt, liegt bei röntgenologischer Diagnose der Prozentsatz der Katzen mit Resorptionsläsionen an den Zähnen (FORL = feline odontoklastische resorptive Läsionen) bei 67%.
Bei 87,4% der Zähne mit nachgewiesenen FORL waren die Läsionen unter dem Alveolarrand oder an einer Furkation lokalisiert waren. Das heißt, nur 12,6% der FORL waren klinisch sichtbar! Dies unterstreicht die Notwendigkeit von Zahnröntgen bei jeder Zahnsanierung der Katze.
Viele beginnende Wurzelresorptionen unter dem Zahnhals oder sogenannte "ghost roots" werden ohne Röntgen übersehen.
Zudem ermöglicht ein Dentalröntgen die Differenzierung zwischen den 2 wichtigsten Typen der Wurzelpathologie bei der Katze :
Typ 1: relativ normale Wurzel mit erkennbarem parodontalen Ligamentspalt und
Typ 2: Wurzelumbau ("root replacement") ohne Ligamentspalt, mit knochendichter Wurzel.
Kronenamputation ohne Wurzelextraktion nach Dentalröntgen
:
Bei einer im Dental-Röntgen erkennbaren Wurzelpathologie vom Typ 2
kann bei FORL eine neue Form der Therapie
angewendet werden "die Kronenamputation mit intendierter Wurzelretention".
Dabei wird nach Präparation eines Gingivalappens die Krone mit einem Rosenbohrer in der Turbine abgetrennt und der Gingivalappen über der Wunde verschlossen.
Vor der Naht des Gingivalappens wird zur Kontrolle des richtigen Absetzens des Zahnes ein Röntgen angefertigt, das auch als Vergleichsröntgen für das Kontrollröntgen nach etwa 6 bis 12 Monaten dient.
Mit dem Kontrollröntgen wird der vollständige Umbau der Wurzel-Dentin-Struktur im Knochen kontrolliert, Granulome, Abszesshöhlen oder andere Entzündungsvorgänge werden ausgeschlossen.
Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass die oft schwierige Extraktion von Katzenzähnen, vor allem jener mit Wurzeln vom Typ 2, umgangen werden kann. Zudem ist diese neue Form der Therapie mit Dentalröntgen bei einiger Übung einfach und rasch durchzuführen.
Zahnröntgen unverzichtbare Voraussetzung
Ein Zahnröntgen ist absolute Voraussetzung für diese Therapie, da kein Zusammenhang zwischen Gingival- oder Parodontalerkrankung und Wurzelresorption besteht, im Gegenteil:
Bei einer schweren Parodontalerkrankung kommt es seltener zu Ab- und Umbau der Zahnwurzeln von mit FORL befallenen Zähnen. Bei chronischer Mundhöhlenentzündung (Gingivitis-Stomatitis oder "Plasmazellgingivitis") und bei schwerer Parodontitis ist diese Methode nicht indiziert, da hier meist Wurzeln vom Typ 1 vorliegen und diese vollständig entfernt werden müssen.. Allerdings sind diese Zähne wegen der fortgeschrittenen Parodontalerkrankung meist leichter in toto zu extrahieren.
Dr. Gerhard Biberauer
Vet-Dental-Service; EVDS-Member
Kleintier-Ordination Mittertreffling
Tel: +43/7235/50550
www.kleintier-ordination.com
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