Warum Vögel sich die Federn ausreißen: Verhaltensgestörte Papageien in der Tierarztpraxis
(23.03.2006) Bei einzeln gehaltenen Papageienvögeln treten immer wieder Verhaltensstörungen auf. Aus Mangel an sozialen Kontakten und Langeweile beginnen die Tiere sich verstärkt an Haut und Federn zu putzen.
Nicht selten wird daraus eine unkontrollierbare Zwangshandlung. "Die Basis jeder Behandlung muss eine ausführliche Haltungsberatung und gegebenenfalls Korrektur sein", betont Dr. Michael Pees von der Klinik für Kleintiere, Poliklinik für Vögel und Reptilien an der Universität Leipzig. Federnrupfen und weitere Anzeichen für "Verhaltensstörungen bei Papageienvögeln" stellt der Tierarzt im Rahmen der 18. Baden-Badener Fortbildungstage kleintier konkret vor.
Papageienvögel sind äußerst gesellige Tiere. Soziale Kontakte sind wichtig für ihr Wohlbefinden. Der Mensch als Bezugsperson kann einen Artgenossen jedoch nur eingeschränkt ersetzen.
Daher treten bei einzeln gehaltenen Vögeln immer wieder Verhaltensänderungen auf. Diese machen sich besonders bei beginnender Geschlechtsreife bemerkbar. "Nicht zu unterschätzen ist auch eine ungeeignete Paarhaltung, wie gleichgeschlechtliche Partnertiere", erklärt Michael Pees.
"Hier treten die Probleme meist bei dem weniger dominanten Vogel auf, der von seinem Partner in die gegengeschlechtliche Rolle gedrängt wird." Verhaltensstörungen können aber auch durch Veränderungen in der Familie des Halters ausgelöst werden, wie beispielsweise durch Familienzuwachs oder Umzug in eine neue Wohnung.
Eine ausführliche Beratung zur Haltung ist daher der erste Schritt, um Verhaltensstörungen zu behandeln. Dr. Michael Pees stellt im Rahmen einer Pressekonferenz am 24. März 2006 das Thema "Verhaltensstörungen bei Papageienvögeln" näher vor.
Freitag, 24. März 2006; 17.00 bis 17.30 Uhr
Vortrag: "Verhaltensstörungen bei Papageienvögeln"
Dr. Michael Pees, Gießen
Ort: Kongresshaus Baden-Baden, Augustaplatz 10, 76530 Baden-Baden