Wildhund-Notruf soll Afrikanische Wildhunde vor dem Tod bewahren
Viele faszinierende Tiere verschwinden lautlos von unserem Planeten, und kaum jemand hat sie zu Lebzeiten zu Gesicht bekommen. Genau dieses Schicksal droht womöglich dem Afrikanischen Wildhund, der sein Verbreitungsgebiet im südlichen Afrika hat.
Sein wissenschaftlicher Name „Lycaon pictus“ heißt übersetzt „bunter Wolf“ und beschreibt sein markantes Erscheinungsbild sehr treffend: große, fledermausartige Ohren, schlanker, drahtiger Körperbau, rot-braun-schwarz-vanillefarbenes Fell und langer weißer Schwanz.
Doch der Afrikanische Wildhund ist nicht nur optisch außergewöhnlich, Forschungen des SAVE Wildlife Conservation Fund konnten untermauern, dass er zu den sozialsten Raubtieren überhaupt gehört: Organisiert in hochkomplexen Rudelstrukturen kümmern sich die Tiere um alles gemeinsam: um die Jagd, die Aufzucht der Nachkommen, aber auch um die Pflege von verletzten, kranken und alten Rudelmitgliedern.
Man weiß noch nicht allzu viel über diese Tiere und wird sie vielleicht auch niemals komplett erforschen können. Denn ihre Zeit ist womöglich bald abgelaufen. Einst bewohnten 250.000 Afrikanische Wildhunde den afrikanischen Kontinent, heute sind sie laut IUCN stark gefährdet. Schätzungen gehen von nur 2.500 verbliebenen Individuen aus. Der größte Feind des Wildhundes ist der Mensch, der ihn erschießt, vergiftet oder überfährt.
Das Wildhund-Forschungsteam des SAVE Wildlife Conservation Fund will sich mit diesen düsteren Prognosen nicht abfinden und hat deshalb einen aufwendigen Rettungsplan erstellt: für eine kleine aber bedeutsame Population des Afrikanischen Wildhundes rund um das Schutzgebiet der Zentralkalahari in Botswana.
„Das Wichtigste ist“, so die Biologin Dr. Maike Förster von SAVE „dass kein Farmer mehr in die Bedrängnis gerät, einen Wildhund zu erschießen, nur weil er Vieh wildert. Unsere beiden Forschungsrudel wurden in kurzer Zeit von Farmern erschossen. Ein Verlust von 20 Individuen ist eine Katastrophe bei einer solch hochbedrohten Art!“
Geplant sind zunächst ein engmaschiges Monitoring, das frühzeitig zeigt, auf welche Farmen die Wildhunde abwandern und gezielte Aufklärung der Farmer.
Zusätzlich möchte SAVE einen dauerhaften „Wildhund-Notruf“ anbieten.
Das ist eine Telefonnummer, unter der die Farmer rund um die Uhr das Rettungsteam der SAVE-Forscher erreichen und umgehend Hilfe erfahren: sei es durch nachhaltiges Vertreiben der Tiere von der Farm oder durch Umsiedeln.
Ermutigend für das SAVE-Wildhund-Team in Botswana war der durchschlagende Erfolg eines vorläufigen Schutzplans: die Rettung und anschließende Umsiedelung von vier Afrikanischen Wildhunden von einer Farm.
„Wir haben gesehen, dass es funktioniert“, so Maike Förster weiter, „und wollen diese Hilfe allen Farmern anbieten.
SAVE hofft nun, genügend Paten für diesen aufwendigen Wildhund-Rettungsdienst zu gewinnen, der pro Monat rund 1.000 Euro kostet. Diese Summe deckt Kosten für Personal, Tierarzt, technische Ausrüstung und Sprit.
„Wir wissen, dass es Farmern oft nicht leicht fällt, diese bedrohten Tiere zu töten“, erklärt Dr. Maike Förster. „Doch oft wissen sie sich einfach nicht anders zu helfen. Und da wollen wir ihnen eine funktionierende praktische Unterstützung anbieten.“
Die Wildhund-Retter sind davon überzeugt, auf diesem Weg unzähligen Tieren das Leben retten zu können und dieser besonderen Art dadurch langfristig eine Chance zu geben.
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