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Herdenschutz durch Hunde im nordöstlichen Iran
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Attacken von Leoparden auf Nutzvieh schwer zu verhindern

Deutsch-iranisches Forscherteam schlägt Maßnahmen zum Herdenschutz vor

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Wissenschaftler der Universität Göttingen und der iranischen Gorgan University of Agricultural Sciences and Natural Resources haben Attacken von Leoparden auf Nutzvieh im Iran analysiert und daraus kostengünstige und sozial akzeptable Maßnahmen zum Herdenschutz abgeleitet.

Die Ergebnisse sind in der Online-Fachzeitschrift PeerJ erschienen.

Sowohl Verluste an Nutzvieh als auch eine direkte Gefährdung von Menschen sind im Iran verantwortlich für Konflikte zwischen der ländlichen Bevölkerung und großen Raubtieren.

Solche Konflikte schaden dem Schutz der biologischen Vielfalt, da sie oft in und am Rande von Schutzgebieten vorkommen und gefährdete Tierarten betreffen.

Hohe ökonomische Verluste durch gerissenes Nutzvieh begünstigen auch die Wilderei an Großkatzen.

„Der Golestan Nationalpark im Norden Irans besitzt die größte in einem Schutzgebiet lebende Population des Persischen Leoparden“, so Dr. Igor Khorozyan, Leiter der Studie von der Abteilung Naturschutzbiologie der Universität Göttingen.

„Risse an Nutzvieh sind häufig und nehmen zu. Wir versuchen, Lösungen zur Konfliktvermeidung zu finden. Unsere Analysen zeigen, dass der gegenwärtige Einsatz von Schäfern und Herdenschutzhunden unzureichend ist, um Leoparden von den Herden abzuhalten.“

Traditionell werden im untersuchten Gebiet Schafe und Ziegen bei der Weide von Schäfern begleitet, während Rinder meist alleine weiden.

Die Fähigkeiten der eingesetzten Hunde zum Herdenschutz scheinen vor allem deswegen begrenzt zu sein, da im Gebiet zunehmend andere Rassen mit zentralasiatischen Hütehunden gekreuzt werden und die Ausbildung der Hunde für den Herdenschutz zunehmend vernachlässigt wird.

Schafe und Ziegen in nordiranischen Wäldern.
Schafe und Ziegen in nordiranischen Wäldern.
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„In erster Linie müssen wir Möglichkeiten finden, wie die Fähigkeiten zum Herdenschutz bei Schäfern und Hunden wieder gestärkt werden können“, sagt Dr. Matthias Waltert, Senior-Autor der Studie und Koordinator des Forscherteams.

„Mehr als 70 Prozent der Attacken geschehen direkt vor den Augen der Schäfer.“ Die Naturschutzbiologen schlagen kostengünstige, sozial akzeptable und realistische Maßnahmen vor.

Dazu gehört zum Beispiel, Schäfer im Hinblick auf eine bessere Ausbildung und Zucht geeigneter Hunde aufzuklären, mehrere kleinere Herden in größere zusammenzuführen, Schäfer mit geeigneten akustischen Abwehrmitteln auszustatten und geeignete Weideflächen in Pufferzonen am Rande von Schutzgebieten eindeutiger zuzuweisen.

Inwieweit solche Maßnahmen greifen, sollen weitere Untersuchungen zeigen.

Publikation

Igor Khorozyan et al. Effects of shepherds and dogs on livestock depredation by leopards (Panthera pardus) in north-eastern Iran. PeerJ 2017. https://peerj.com/articles/3049/

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