SAVE Wildlife Conservation Fund Deutschland initiiert größtes Auswilderungsprojekt in der Kalahari

(19.06.2015) Die deutsche Naturschutzorganisation und das Wildlife Department Botswana haben im Mai dieses Jahres 400 Steifengnus und 100 Eland Antilopen in die Freiheit des Central Kalahari Game Reserve (CKGR) Nationalparks in Botswana ausgewildert.

Dies ist die bisher größte Anzahl an Wildtieren, die auf einmal in die Freiheit des Tierreservats entlassen wurde. Das CKGR ist das zweitgrößte Wildreservat der Welt und mit seinen 52.800 km2 größer als die Schweiz.

Nach der verspäteten Regenperiode sind zu diesem Zeitpunkt alle Wasserlöcher des Reservats gut gefüllt und bieten den Tieren eine gute Überlebenschance.

SAVE initiierte das gemeinschaftliche Großprojekt und kaufte die Tiere der nahe der Central Kalahari gelegenen Grassland Safari Lodge ab, um sie im CKGR freizulassen.

Der Aktion ging eine längere Planungsphase voraus und SAVE konnte es Anfang dieses Jahres mit dem Wildlife Ministerium Botswanas besiegeln.

Auch die chinesische Botschaft in Botswana beteiligte sich an dem Vorhaben - und somit erstmals an einem Wildtierschutzprojekt in Botswana - durch anteilige finanzielle Unterstützung bei den Einfang- und Transportkosten, ebenso wie die Umweltstiftung Tlhokomela Trust.

Der Reiseanbieter Abendsonne Afrika trug ebenfalls zum Erfolg des Projektes durch eine Spende im Umfang von zwei großen Gnu-Herden bei.

Ziel der Aktion war es, möglichst viele Paarhufer zurück in ihr natürliches Habitat zu führen. Durch großflächige Viehzucht, fortschreitende Landnutzung und das Errichten von Zäunen wurde die Migration der Wildtiere in den letzten Jahrzehnten stark beeinträchtigt, wenn nicht gar ganz verhindert.

Das hat dazu geführt, dass die Antilopenpopulationen im CKGR stark dezimiert wurden. Insbesondere die Anzahl der Gnus im Reservat ist so drastisch zurückgegangen, dass sie sich schwer erholen kann. Dies zeigte eine vorausgegangene - von SAVE mitinitiiert und unterstützt - wissenschaftliche Studie.

Deshalb war es ein wichtiges Anliegen von SAVE, eine große Anzahl dieser Tierart wieder in den angestammten Gebieten anzusiedeln, um den Artbestand zu sichern.

Dafür mussten die Tiere zunächst von der Wildtierfarm eingefangen werden. Jedoch sind die Wildtiere auf den großen Farmen oft nur schwer zu finden.

Sie schonend einzufangen und auszuwildern bedurfte deshalb des Einsatzes von Profis und Tiermedizinern des Wildlife Departments Botswanas und der Luftunterstützung eines Helikopters.

Nachdem die Tiere in Herden über einen Zeitraum von mehreren Tagen eingefangen werden und sie sich zunächst in Bomas vom Fang erholen konnten, wurden sie in drei verschiedenen Gebieten des Wildreservats mit dazugehörigen Wasserlöchern frei gelassen, nämlich Motopi, Piper Pan und Xade.

Diese Gebiete sind teilweise über 70 km voneinander entfernt. Dadurch werden Ballung und Überweidung in einzelnen Zonen verhindert. Die Verteilung über das CKGR sichert somit die Nachhaltigkeit des Weidelands und das Gleichgewicht des Ökosystems.

Nach dieser erfolgreichen ersten Auswilderungsaktion beabsichtigt SAVE weitere Projekte dieser Art, um den Fortbestand der Wildtierpopulationen und das ökologische Gleichgewicht des CKGR aufrecht zu erhalten.

Zudem ist ein großangelegtes Monitoring der bereits ausgewilderten Tiere geplant. Dieses Monitoring soll die Ergebnisse und Auswirkungen der Wiederansiedlung festhalten und die Daten für künftige Auswilderungen nutzbar machen.



Weitere Meldungen

Wo wohnt der Osterhase?; Bildquelle: Ulrich von dem Esche/Universität Freiburg

Bürger*innen können Sichtungen von Wildkaninchen und Feldhasen melden

Wildtierforscher*innen aus Freiburg und Aulendorf bitten um Mithilfe bei der Erfassung von Feldhasen und Wildkaninchen – auch in Dörfern und Städten
Weiterlesen

ESCCAP

ESCCAP: Neue Empfehlung zu parasitären Erkrankungen bei Kleintieren

Im Juli 2017 veröffentlichte der europäische Verband von Veterinärparasitologen ESCCAP die erste Empfehlung für die Bekämpfung von Erkrankungen der wichtigsten Parasiten und Pilzinfektionen bei Kleintieren in Europa
Weiterlesen

Osterhase oder Osterkaninchen?; Bildquelle: Wilde Nachbarn Baden-Württemberg

Osterhase oder Osterkaninchen?

Forscher suchen bei einer Osteraktion Wildkaninchen und Feldhasen in den Städten und Dörfern Baden-Württembergs
Weiterlesen

Deutsche Wildtier Stiftung

Der Feldhase - Tier des Jahres 2015 - steht für Verlust an Artenvielfalt auf dem Acker

Die Hauptpaarungszeit des Feldhasen (Lepus europaeus) erreicht ihren Höhepunkt zwar erst im März, aber die Paarungszeit beginnt vielerorts schon im Januar
Weiterlesen

Deutsche Wildtier Stiftung

Feldhasen verlieren Lebensräume durch intensive Landwirtschaft

Hasen haben vor Ostern Hochkonjunktur. Sie sind aus Schokolade, haben Marzipan oder Nougat im hohlen Bauch und erobern sich die Lebensräume der Menschen. Die Populationsdichte in Supermärkten ist derzeit erschreckend hoch
Weiterlesen

Deutsche Wildtier Stiftung

Der Osterhase ist kein Kaninchen!

Kaninchen und Feldhase sind nur weitläufig verwandt und recht einfach zu unterscheiden
Weiterlesen

Feldhase; Bildquelle: Wikipedia

Superfetation: Fortpflanzungserfolg der Feldhasen

Europäische Feldhasen können erneut trächtig werden, auch wenn der vorherige Wurf noch nicht geboren ist, das erhöht ihren Fortpflanzungserfolg
Weiterlesen

Facebook

Lepus der Feldhase hoppelt für die Deutsche Wildtier Stiftung auf Facebook

Er ist als Spitzensportler schnell auf 80, hat als Feinschmecker eine eigene Kräuter-Apotheke und kommt bei allen Häschen extrem sexy an: Der Feldhase!
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen