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Eine Neubewertung der Gepardenpopulationen im südlichen Afrika enthüllt die kritische Lage dieser Großkatze

Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeigen, dass die derzeitige Populationsschätzung von Geparden im südlichen Afrika veraltet ist. Nach aktueller Datenlage musste der Bestand drastisch nach unten korrigiert werden.

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Die Expertengruppe empfiehlt den Schutzstatus des Geparden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) sofort auf „stark gefährdet“ hochzusetzen.  Die Studie ist in der wissenschaftlichen Zeitschrift „PeerJ“ veröffentlicht.

Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) kartierte mehr als zwei Millionen Positionen von mit Radiosendern versehenen Geparden und wertete weitere 20.000 Sichtmeldungen aus der Wissenschaftsgemeinschaft und der Öffentlichkeit aus.

„Das Ergebnis der Studie zeigt, dass auf einer Fläche von knapp 800.000 Quadratkilometern nur 3.577 ausgewachsene Geparden leben. Das Gebiet ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland und umfasst Namibia, Botswana, Südafrika und Zimbabwe.

Der überwiegende Teil der Gesamtpopulation (55 Prozent) verteilt sich nur auf zwei Lebensräume. Diese aktuelle Schätzung ist 11 Prozent niedriger als die bestehenden Annahmen der IUCN.

Daher muss der Schutzstatus des Geparden schnellstmöglich von ‚gefährdet‘ auf ‚stark gefährdet‘ angehoben werden “, sagt Florian Weise, Initiator der Studie und Forscher an der Community Living Among Wildlife Sustainability Conservancy (CLAWS) in den USA.

„Die Studie umfasst Daten von 2010 bis 2016. Die geringe Gesamtpopulation der Geparde im südlichen Afrika ist sehr besorgniserregend. Die Schutzanstrengungen sind für diese Tierart von größter Bedeutung“, sagt Bettina Wachter, Wissenschaftlerin am Leibniz-IZW.

Das Wissenschaftlerteam entwickelte einen innovativen und kostengünstigen Ansatz, bei dem durch die Beteiligung der (interessierten) Öffentlichkeit (Citizen Science) auch Fotos und Videos von Geparden ausgewertet werden konnten, die von Touristen aufgenommen wurden.

Eine große Herausforderung für den Schutz dieser Art ergibt sich aus ihrem Verbreitungsgebiet. Nur 18 Prozent der Population im südlichen Afrika lebt innerhalb international anerkannter Schutzgebiete. Die überwiegende Mehrheit der Geparde lebt in direkter Nachbarschaft zu Menschen.

Da sind Konflikte vorprogrammiert. Fünfzig Prozent der befragten Farmer sehen Geparde als Bedrohung an. Fast 30 Prozent der Farmer gehen aktiv gegen diese Art vor - z. B. durch direkte Tötung oder Fallenstellung.

Das Leibniz-IZW erforscht in einer Langzeitstudie Geparde in Namibia. Dort leben die meisten Geparde auf Flächen, die für Viehzucht und Produktion von Wildbret genutzt werden. „Glücklicherweise ist die Kooperation zwischen Forschern, Landwirten und dem Umwelt- und Tourismusministerium in Namibia exzellent. Hier ist Namibia bei der Lösung eines Mensch-Tierkonfliktes vorbildlich“, erklärte Jörg Melzheimer, Doktorand am Leibniz-IZW.

Das Ergebnis der wissenschaftlichen Studie unterstützt nachdrücklich die Erhöhung des Gefährdungsstatus des Geparden bei der Roten Liste der IUCN von „gefährdet“ auf „stark gefährdet“ – wie auch jüngst von dem „Range Wide Conservation Program for Cheetah and African Wild Dogs“ gefordert.

Dieser Schritt würde helfen, das öffentliche Bewusstsein für die prekäre Lage der Geparde zu schärfen und neue Möglichkeiten für den Schutz dieser seltenen Tierart eröffnen.

Die Studie wurde unter anderen von der National Geographic Society’s Big Cat Initative, USA, und der Messerli-Stiftung, Schweiz, unterstützt.

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