Präsentation von Gepardenschutz-Projekten im EU-Parlament
(28.10.2012) Dr. Laurie Marker, Gründerin und Direktorin des Cheetah Conservation Fund (CCF) Namibia, wurde von der Intergroup for Animal Welfare and Conservation beim Europäischen Parlament eingeladen, um bei einer Anhörung am 25. Oktober 2012 über ihre Projektarbeit zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Geparde zu sprechen.
Der Gepard war einst über beinahe ganz Afrika verbreitet; außerdem waren Vorderasien, die indische Halbinsel und Teile Zentralasiens besiedelt. Heute ist er fast nur noch in Afrika südlich der Sahara anzutreffen.
Dr. Laurie Marker, Gründerin und Direktorin des Cheetah Conservation Fund (CCF) Namibia
In Asien gibt es winzige Restbestände, die am Rande der Ausrottung stehen. Aus diesem Grund setzt sich die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. in Zusammenarbeit mit dem CCF für den Schutz der vom Aussterben bedrohten Katzen ein.
In Namibia lebt mit etwa 3.000 Tieren die größte noch verbliebene Gepardenpopulation. Sie leben meist auf zur Viehhaltung genutztem Farmland und Farmer sehen in ihnen eine Bedrohung ihrer Nutzviehherden.
Dr. Laurie Marker's innovative Projektarbeit hat dazu beigetragen, dass sich die Bewohner Namibias mit den Raubtieren zurechtfinden können, anstatt sie zu töten.
Die Entwicklung von Geparden-freundlichen Methoden in der Viehhaltung, wie beispielsweise der Einsatz von Herdenschutzhunden, trägt dazu bei, den bestehenden Mensch-Wildtier-Konflikt zu lösen.
Farmer-Workshops werden durchgeführt, um diese und weitere landwirtschaftliche Techniken zu vermitteln.
Mit diesen praktischen Ansätzen in der konstruktiven Naturschutzarbeit konnte Dr. Marker die Parlamentarier der Intergroup for Animal Welfare and Conservation beim Europäischen Parlament begeistern.
Besonders beeindruckt zeigten sich die Europa-Abgeordneten vom ganzheitlichen Ansatz der Projektarbeit, berichtet Birgit Braun von der AGA.
Das Projekt sei ja zu schön, um wahr zu sein, lautete frei übersetzt der Kommentar einer der Abgeordneten ergänzt Braun. Besonders beeindruckt waren die Parlamentarier vom sogenannten Bushblok-Projekt, bei dem gegen die zunehmende Verbuschung der Savanne angekämpft wird.
Dr. Laurie Marker in der Ausstellung von Gepardenbildern
Durch das Abernten der sich ausbreitenden Dornbüsche wird nicht nur das Verletzungsrisiko der Geparde minimiert. Die Büsche werden zudem getrocknet, zerkleinert und anschließend zu festen Holzbriketts verpresst und dann vermarktet.
Ein ökologischer, wie auch ökonomischer Gewinn für die lokale Bevölkerung und Wildtiere, wie die Geparde.
Unterstützer des Gepardenschutzes aus Deutschland, Italien, Frankreich und den Niederlanden waren nach Straßburg angereist, um Dr. Marker willkommen zu heißen und an der Anhörung im Parlament teilzunehmen.
Viele Teilnehmer kennen das Projekt persönlich und haben vor Ort als freiwillige Helfer mitgearbeitet.
Im Anschluss der Veranstaltung wurde im Parlamentsgebäude eine Ausstellung mit Gepardenbildern eröffnet, bei der sich die Teilnehmer und Parlamentarier über die wichtige Arbeit zum Schutz der schnellen Katzen austauschen konnten.