Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde im Museum Koenig

(14.09.2018) Vom 17. bis zum 20. September 2018 findet im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK) in Bonn die 92. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde statt.

71 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt referieren zu den beiden Themenschwerpunkten „Säugetierforschung in Afrika“ und „Naturschutz und Biogeographie“ sowie weiteren freigewählten Themen.

Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere Von Fledermäusen bis zu Giraffen werden zahlreiche Säugetierarten in insgesamt 28 Vorträgen unter die Lupe genommen, um ihre Lebensweisen und Verwandtschaftsverhältnisse zu beschreiben und zu ihrem Erhalt beizutragen.

Neben den Vorträgen werden weitere Forschungsergebnisse auf 24 wissenschaftlichen Postern präsentiert.

Der mit 3000 Euro dotierte Fritz-Frank-Förderpreis für hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Säugetierbiologie wird am Donnerstag, 20.09.2018, um 10:30 Uhr im Hörsaal verliehen. Dieses Jahr gibt es sogar zwei Preisträger, die die Jury mit ihren hervorragenden Doktorarbeiten überzeugen konnten. Vertreter der Presse sind herzlich willkommen.

Das Besondere an der diesjährigen Tagung ist, dass drei Stipendien an Nachwuchswissenschaftler aus Afrika vergeben werden konnten, damit sie hier ihre Projekte vorstellen und als Gastforscher in der Säugetiersammlung des Museums Koenig arbeiten können.

"Damit ist die Tagung eine tolle Gelegenheit, sich weltweit zu vernetzen, um gemeinsame zukünftige Forschungsprojekte zu ermöglichen," sagt Dr. Eva Bärmann (ZFMK), die Hauptorganisatorin der Tagung.

"Dies war nur möglich durch großzügige Spenden der Alexander Koenig Gesellschaft und der Dr. Hans Riegel-Stiftung." Die Stipendiaten sind:

Kenneth Otieno Onditi (Kenia): "Der Lophuromys aquilus Komplex." Lophuromys aquilus ist eine possierliche Langschwanzmaus, die in Ost- und Zentralafrika weit verbreitet ist. Möglicherweise werden aber unter diesem Namen mehrere Arten zusammengefasst.

Ebenezer Kofi Badu (Ghana): "Molekulare Variation im Praomys daltoni Komplex in Ghana". Praomys daltoni gehört zu den afrikanischen Weichfellratten, deren weiches Fell namensgebend ist. Sie kommen in Gambia, im Senegal, Niger, Ghana, Togo Benin oder auch Nigeria vor.

Eric Moise Bakwo Fils (Kamerun): "Die Vielfalt der Fledermäuse am Kamerunberg in Westafrika".

„Uns liegt insbesondere auch der nachhaltige Schutz der weniger bekannten afrikanischen Säugerarten am Herzen“ erläutert Dr. Jan Decher, Spezialist für Kleinsäuger am ZFMK, der selber gerade von eine 3-wöchigen Forschungsreise nach Ghana zurückkehrte, die Bedeutung der Tagung.

Er ergänzt: „Indem wir hier eine internationale Plattform für den Austausch bedeutender Ergebnisse schaffen, machen wir auf die Säugetier-Biodiversität und ihre Relevanz für die Bevölkerung aufmerksam“.


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