Volkszählung bei den Seehunden in der Tideelbe
Wie viele Seehunde halten sich auf den Wattflächen der Tideelbe auf? Dieser Frage gingen Bundesanstalt für Gewässerkunde-Wissenschaftler nun erstmals nach und ließen die Tiere ein Jahr lang zwischen August 2018 und Juli 2019 auf ihren Liegeplätzen zwischen Wedel und Cuxhaven zählen. Die Ergebnisse sind nun in einem Bericht veröffentlicht.
Schon seit Jahrzehnten sammeln Wissenschaftler Informationen über Bestand und Liegeplätze von Seehunden im Wattenmeer. Doch die Tiere dringen auch in die angrenzenden Ästuare – vor allem in die Tideelbe – vor. Dort sind ihr Bestand sowie die genaue Position ihrer Liegeplätze und deren Veränderung im Jahresverlauf jedoch weitgehend unbekannt.
Daher fand jetzt erstmalig im Auftrag der BfG die systematische Erfassung der Seehunde in der Tideelbe statt. Wissenschaftler fotografierten für die BfG von einem Beobachtungsflugzeug aus die Tiere bei Niedrigwasser auf ihren Liegeplätzen. Anschließend konnten die Forscher die Seehunde anhand der Bilder identifizieren und zählen.
Der untersuchte Bereich umfasste das Gebiet vom Mühlenberger Loch bis zur Elbmündung. Dr. Thomas Taupp von der BfG: „Eigentlich weiß man schon seit langem, dass die Seehunde vom Wattenmeer in die Tideelbe wandern.“
Wieviel Tiere sich dort aufhielten und wo sich diese befänden waren aber bis jetzt nicht bekannt. Dabei sind diese Informationen ein wichtiger Hinweis für den Zustand der Tideelbe. Denn Seehunde sind sensible Bioindikatoren und lassen beispielsweise Rückschlüsse auf die Wasserqualität und die Fischbestände zu.
Verbesserter Schutz für Seehunde
In den Monaten Januar bis Mai sowie von September bis Dezember zählten die Wissenschaftler pro Flug jeweils 65 bis 212 Seehunde. Zur Wurfzeit im Sommer zeigte sich dann ein deutlicher Anstieg auf 531 Tiere im Juni und 526 Tiere im Juli. Im August, während des Fellwechsels der Seehunde, sank die Zahl dann auf nur 280 Tiere.
Erfreulich war die große Anzahl an Jungtieren: Im Juni 2019 waren unter den 531 erfassten Seehunden 202 Jungtiere. Diese hielten sich fast ausschließlich im Mündungstrichter der Elbe auf. Einzige Ausnahme: Eine kleine Robbe lag auf den Watten nahe der Wischhafener Süderelbe/Brammer Sand gegenüber von Glückstadt.
Zusammen mit den Ergebnissen der trilateralen, länderübergreifenden Robbenzählungen im Wattenmeer kann zukünftig die Raumnutzung und die Bestandsentwicklung der Robben besser eingeschätzt werden. Positiver Nebeneffekt dabei: Auch der Tierschutz profitiert von den neuen Daten. Denn bei Unterhaltungsmaßnahmen wie z.B. Baggertätigkeiten kann jetzt noch mehr Rücksicht auf die Tiere genommen werden.
Weitere Meldungen
Neuigkeiten aus der Wissenschaft
Neue Verordnung zu MKS: Importverbot für tierische Produkte aus Ungarn gezielt angepasst
Importverbot gilt ab 14. April 2025 nur mehr für Regionen mit Schutz- oder Sperrzonen - Maßnahmen zum Schutz der Tiergesundheit bleiben aufrecht
Hardenberg Institute vermittelt Veterinär-Studienplätze
Das Hardenberg Institute vermittelt Studieninteressierte aus Österreich und Deutschland an akkreditierte Veterinär-Fakultäten im EU-Ausland
Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet
Im Tiergarten Schönbrunn wurde am 11. April 2025 das neue Artenschutzhaus eröffnet
ÖTT-Tagung 2025: 20 Jahre Tierschutzgesetz – wo stehen wir?
Die 15. Tagung der Plattform Österreichische Tierärztinnen und Tierärzte für Tierschutz (ÖTT) findet am 8. Mai 2025 online statt.
Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche: Grenzübergänge vorübergehend geschlossen
Erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen für Betriebe, Importstopp für pflanzliche Futtermittel aus betroffenen Regionen, Abstimmung zwischen Behörden läuft gut
KATZENMEDIZIN #23
Die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins für Tierärzt:innen, KATZENMEDIZIN #23, ist soeben erscheinen
Vetmeduni Vienna verschiebt den Tag der offenen Tür
Als Vorsichtsmaßnahme wegen der in der Slowakei und in Ungarn ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche (MKS) wird der Tag der offenen Tür in den September 2025 verschoben
Tierärztekammer fordert dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (MKS)
MKS-Ausbrüche in der Slowakei und Ungarn weiterhin nicht unter Kontrolle
Fünf Erfolge der Präparator*innen für das NHM Wien
Im Februar 2025 fand zum 14. Mal die "European Taxidermy Championships", die Europameisterschaft der Präparator*innen, in Salzburg statt
Teile diesen Bericht auf:
Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Esel- und Maultierkrankheiten
(22. Apr 2025) Erstes deutsches Fachbuch zum Thema Esel- und Maultierkrankheiten…Das stille Sterben der Natur
(17. Apr 2025) Wie wir die Artenvielfalt und uns selbst retten…Es war einmal das Huhn
(9. Apr 2025) Eine Forschungsreise durch die bewegte Geschichte von Mensch…Das Pferd und sein Wert –…
(1. Apr 2025) Das Buch Das Pferd und sein Wert richtet…Bewegungsapparat Hund
(26. Mär 2025) Funktionelle Anatomie, Biomechanik und Pathophysiologie - von Mima…Röntgen Hund und Katze: Thorax und…
(21. Mär 2025) Röntgenbilder sicher befunden Gebundene Ausgabe - herausgegeben von…Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
(31. Mär 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…EVECC-Kongress 2025
(1. Mär 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien
