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Botswana schafft Trophäenjagd ab: Schritt für nachhaltigen Artenschutz und Vorbild für Nachbarländer

Botswana wird ab dem kommenden Jahr keine Jagdlizenzen mehr an Trophäenjäger vergeben.  Diese Entscheidung der botswanischen Regierung hat Präsident Ian Khama verkündet.

. . .

Statt auf die Jagd wird der Staat im südlichen Afrika künftig auf Foto-Tourismus setzen, der schon jetzt 12% des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.

Dieser Sektor soll noch weiter ausgebaut werden. Hierzu wurden bereits einige ehemalige Jagdgebiete in Fototourismus-Destinationen umgewandelt. Weitere sollen folgen. Dennoch wird  es vermutlich Jahrzehnte dauern, bis die schreckhaften, ehemals jagbaren Wildtiere wirklich ihre Scheu vor Menschen verlieren. 

Der SAVE Wildlife Conservation Fund begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich und ist überzeugt, dass sie enorme positive Auswirkungen haben wird: Die Bestände der teils stark bedrohten Wildtiere werden sich erholen, der Wert der lebenden Tiere steigt, die lokale Bevölkerung wird von dieser nachhaltigen Form des Tourismus profitieren.

Nicht zuletzt erhofft sich der SAVE Wildlife Conservation Fund eine Signalwirkung dieser Entscheidung, der möglichst auch benachbarte afrikanische Staaten folgen sollten.

Obwohl die Trophäenjagd oft als „Artenschutzmaßnahme verkauft wird“, erklärt die Biologin Dr. Maike Förster und wissenschaftliche Beraterin bei SAVE, „ist sie meist das genaue Gegenteil.

Statt, wie in der Wildnis, kranke und schwache Tiere auszuwählen, haben es Trophäenjäger ausschließlich auf die Rudelführer abgesehen: das prächtigste Löwenmännchen oder den Elefanten mit den größten Stoßzähnen.

Das sind aber fast immer die Leittiere mit der größten Erfahrung. Mit ihrem Tod gerät das soziale Gefüge des Rudels komplett durcheinander.

Ein zweiter Grund, warum die Artenschützer diese Entscheidung sehr begrüßen, ist die starke Bedrohung bestimmter Tierarten. Die Löwenpopulation beispielsweise hat in Afrika in nur 50 Jahren um 90% abgenommen.

Ebenfalls ein starker Rückgang ist bei Afrikanischen Wildhunden und Geparden zu verzeichnen, die von der IUCN als bedrohtre Tierarten  eingestuft sind. Diese gefährdeten Tiere überhaupt zum Abschuss freizugeben, ist aus Sicht der Artenschützer katastrophal und bringt diese noch schneller an den Rand der Ausrottung.

Lars Gorschlüter, Vorstand des SAVE Wildlife Conservation Fund, sieht die Entscheidung Botswanas, sich von der Trophäenjagd zu verabschiedend, als großen zukunftsweisenden Schritt. Denn Botswana ist  gemeinsam mit vier weiteren Staaten im südlichen Afrika ein Teil von KaZa, der „Kavango-Zambezi-Transfrontier-Conservation-Area“.

Dieses riesige Schutzgebiet ist ein Jahrhundertprojekt, bei dem Wildtiere wieder auf alten Routen ohne Zäune wandern dürfen. Gleichzeitig werden auch die Menschen von einem wachsenden Wildtierreichtum finanziell profitieren, vor allem durch neu geschaffene Jobs im Safari-Tourismus.

„In dieser großen Vision von nachhaltigem Foto-Tourismus verbunden mit Artenschutz hat die Trophäenjagd definitiv keinen Platz mehr“, meint Lars Gorschlüter.

SAVE engagiert sich in der KaZa-Region Botswanas sowohl mit Forschungs- und Aufklärungsprojekten, als auch mit Kinder- und Jugendzentren, in denen Umweltbildung eine zentrale Rolle spielt.

„Wir verwenden sehr viel Energie darauf, die Menschen in Botswana vom hohen Wert ihrer natürlichen Ressourcen zu überzeugen und davon, dass ein lebendiges Tier viel wertvoller ist als ein totes. Für unsere Artenschutzarbeit ist die Entscheidung Botswanas von ungeheurer Bedeutung.“

Gleichzeitig aber weist SAVE darauf hin, dass dieser positive Weg nur dann funktionieren kann, wenn gleichzeitig die Wilderei stärker kontrolliert wird. Denn die illegale Jagd der Einheimischen auf Buschfleisch nimmt stark zu.

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