Internationales Treffen zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns

(02.12.2015) Ein internationales Team von weltweit führenden Experten wird vom 3. bis 6. Dezember 2015 in Wien zusammenkommen, mit der Absicht, das Artensterben zu bekämpfen.

An dem Expertentreffen, welches vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) (Deutschland), dem San Diego Zoo Global (USA), dem Tiergarten Schönbrunn (Österreich) und dem ZOO Dvùr Králové (Tschechische Republik) organisiert wird, nehmen Wissenschaftler aus vier Kontinenten teil.

Ziel ist es, einen Masterplan zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns – einer Art, die kurz vor dem Aussterben steht – aufzustellen.


Nördliches Breitmaulnashorn

Seit dem Tod von Nola, einem 41-jährigen Nördlichen Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum cottoni) im San Diego Zoo Safari Park in Kalifornien am 22. November 2015, und Nabiré, einem 32-jährigen Weibchen im ZOO Dvùr Králové am 27. Juli 2015, verbleiben nur noch drei Exemplare dieser Art.

Diese drei Individuen, ein Männchen und zwei Weibchen, leben momentan im Ol Pejeta Conservacy in Kenia. Das Alter der Tiere sowie Schwierigkeiten bei deren Reproduktion machen eine Vermehrung auf natürlichem Wege unwahrscheinlich.

Allerdings wird die DNA von einem Dutzend Individuen des Nördlichen Breitmaulnashorns in Genbanken in Berlin und San Diego aufbewahrt. Die Experten hoffen, diese genetische Information nutzen zu können, um die Art wieder zurückzubringen.

Führende Wissenschaftler werden ihr Fachwissen nutzen, um die letzten Nördlichen Breitmaulnashörner mit vereinten Kräften zu retten.

Sie werden mögliche Optionen diskutieren und einen internationalen Rettungsplan entwickeln in der Hoffnung, mit diesem sowohl das Nördliche Breitmaulnashorn als auch andere Arten zu retten.

Möglichkeiten, die in vorausgehenden Diskussionen vorgebracht wurden, beinhalten die Generierung von Spermien und Eizellen aus anderen Zelltypen, die Befruchtung von Eizellen im Labor, Embryokulturen und die Nutzung des nahe verwandten Südlichen Breitmaulnashorns (Ceratotherium simum simum) als Leihmutter.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung „zellulärer Techniken“ für den Artenschutz gelegt. Dieser neue Weg ist für den Erhalt von hoch bedrohten Wildtierarten eine essentielle, vielversprechende Option.

Für diesen Zweck diskutieren die führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der „zellulären Techniken“ neue Methoden der Entnahme und langfristigen Lagerung von Gewebeproben.

Das internationale Treffen zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns hat netto einen neutralen CO2 Fußabdruck.



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