Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung erhält Forschungsgebäude im Tierpark Berlin

(04.03.2021) Das neue Forschungsgebäude wird am nördlichen Rand des Tierparks – auf einer Teilfläche des bisherigen Krokodilhauses – entstehen.

Ob Tiger im CT oder Ultraschall-Untersuchungen beim Panda – Zoo und Tierpark Berlin sind froh, die Wissenschaftler*innen des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) stets mit Rat und Tat an ihrer Seite zu wissen. Die enge Zusammenarbeit der Einrichtungen soll nun durch den Neubau eines Erweiterungsgebäudes des Leibniz-IZW weiter ausgebaut werden.


Tiger im CT

Der Tierpark wird hierzu einen Teil seines Geländes, das für den Bau benötigt wird, an das IZW übertragen. Forschung ist heute eine wichtige Grundlage für die Arbeit moderner Zoos und das Leibniz-IZW ist hierbei ein wichtiger Partner für die Zoologischen Gärten in Berlin.

Neue, wissenschaftliche Erkenntnisse helfen dabei, den Bedürfnissen von Tieren in menschlicher Obhut noch besser gerecht zu werden. Darüber hinaus bilden sie die Grundlage, um bedrohte Tierarten weltweit besserzu schützen.

Um die Forschungsarbeit vor allem im Bereich der Zellbiologie weiter vorantreiben zu können, benötigt das Leibniz-IZW mehr Platz. Das neue Forschungsgebäude wird am nördlichen Rand des Tierparks – auf einer Teilfläche des bisherigen Krokodilhauses – entstehen.

Die Struktur der dortigen Anlagen ermöglicht keine zukunftsfähige Tierhaltung mehr und das 1987 eröffnete Gebäude ist mit seiner Einfachverglasung heute nicht mehr nachhaltig zu betreiben. Durch das Projekt wird nicht nur eine direkte Verbindung zwischen Leibniz-IZW und Tierpark geschaffen, die Baumaßnahmen finanzieren dem Tierpark auch den Rückbau des nicht mehr sanierungsfähigen Krokodilhauses.

Das Gebäude allein ist für etwa 10% des gesamten Wärmebedarfs des 160 Hektar großen Tierparks verantwortlich und hat einen jährlichen Energieverbrauch der dem von rund 150 nicht saniertenEinfamilienhäusern entspricht.

„Auch eine liebgewonnene Tierhaltung rechtfertigt nicht eine solche Energie- und Klimasünde, wie wir sie mit der Aufrechterhaltung dieses Gebäude begehen würden“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem.

„Deshalb stellen wir dem Leibniz-IZW diese Fläche gern für ihr geplantes Erweiterungsgebäude zur Verfügung. Damit stärken wir nicht nur den Wissenschaftsstandort Berlin, sondern leisten auch einen bedeutenden Beitrag zum Fortschritt auf dem Gebiet des Tier- und Artenschutzes. Diesesübergeordnete Ziel verbindet unsere beiden Einrichtungen miteinander, auch über den tiermedizinischen Alltaghinaus.“

Viele der bisher im Krokodilhaus untergebrachten Tiere sind bereits in das Alfred-Brehm-Haus umgezogen. Für andere steht ein Umzug innerhalb des Tierparks, in den Zoo oder in andere zoologische Einrichtungen in Kürze bevor - in enger Abstimmung mit den Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP).



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