Nachwuchs bei stark gefährdeten Vosseler-Zweihornchamäleons
Vier winzige Vosseler-Zweihornchamäleons sind im Tiergarten Schönbrunn geschlüpft – ein wichtiger Beitrag zum Erhalt ihrer Art.
Der Tiergarten Schönbrunn arbeitet im Rahmen der globalen Initiative „Reverse the Red“ gemeinsam mit anderen Zoos, Naturschutzorganisationen, Ministerien und weiteren Partnern daran, der Ausrottung von Arten durch strategische Zusammenarbeit entgegenzuwirken und stabile gesunde Populationen zu erhalten.
„Immer mehr Arten werden laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN in Kategorien mit hohen Gefährdungsgraden eingestuft. Bedroht sind diese vorwiegend durch Lebensraumverlust, meist unter menschlichem Einfluss. Doch wir Menschen können diesen negativen Trend auch wieder umkehren.
Im Rahmen von ‚Reverse the Red‘ wird der aktuelle Gefährdungsstatus von Arten durch Expertenteams erhoben. So können wir gemeinsam eine Strategie für deren langfristigen Erhalt entwickeln“, erläutert Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Der „Reverse the Red Day“ am 7. Februar wurde ins Leben gerufen, um mutmachende Erfolgsgeschichten zum Thema „Artenschutz“ zu präsentieren – wie den Zuchterfolg bei den Vosseler-Zweihornchamäleons in Schönbrunn.
Die Männchen dieser Chamäleonart tragen auffällige Hörner, die an eine überdimensionale Nase erinnern. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet im Osten Afrikas ist winzig.
Durch die Zerstörung des Lebensraumes sind Vosseler-Zweihornchamäleons stark gefährdet. Geht der Lebensraum gänzlich verloren, wird die Art in der Wildbahn ausgerottet. Zusätzlich werden diese skurril aussehenden Chamäleons illegal gefangen und nach Europa oder in die USA geschmuggelt. So wurden auch die Elterntiere des Schönbrunner Nachwuchses 2021 am Flughafen Wien beschlagnahmt.
Der Tiergarten trägt nun dazu bei, eine Reservepopulation außerhalb des natürlichen Lebensraums aufzubauen. Hering-Hagenbeck: „Als einer der ersten Mitstreiter der ‚Reverse the Red‘-Kampagne setzen wir uns für bedrohte Tierarten in aller Welt ein. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, aber es wird funktionieren, wenn wir alle zusammenarbeiten.“
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